Abstrakt:
Die Sprache, die als ein wichtiges Kommunikationsmedium fungiert, ist zugleich auch ein Spiegel der gesellschaftlichen Wirklichkeit. So ist z.B. die von einem Kellner an die Gäste gerichtete Äußerung: “Was wünschen denn die Herrschaften” besonders für die Fremdsprachenlernerin, die aus einem weit(er) entfernten Kulturkreis stammt, als eine Diskriminierung der Frauen zu betrachten, da sich öfters unter den Gästen auch Damen befinden. Diese Betrachtungsweise der Damen ist eigentlich berechtigt, wenn man im Deutschen manche “vermännlichte” Bezeichnungen wie z.B. Herrschaft, Mannschaft, Fachmann, Zimmermann, Brüderlichkeit, Freundschaft usw. in Betracht zieht, die zwangsläufig auch das weibliche biologische Geschlecht mitbestimmen. Nimmt man den deutschen Wortschatz unter die Lupe, so ist zu bemerken, dass diese männliche Dominanz nicht nur bei Substantiven in Frage kommt, sondern auch in anderen Wortarten wie “jedermann”, “herrlich” usw., in denen die männliche biologische Vorherrschaft transparent wird, die besonders die feministische Einstellung provoziert und so die Lernerinnen und Lerner beim Lernprozess auch beunruhigen kann.