Abstrakt:
Der Konvent der Ursulinen kam im Jahre 1880 aus Berlin nach Králíky. Dies geschah aufgrund der veränderten Rechtssituation, die dem Orden eine weitere Tätigkeit in dem neuen vereinigten Deutschland unmöglich machte. In Králíky errichteten die Ursulinen eine acht Klassenstufen umfassende Schule, verschiedene Fortbildungskurse, eine Schule der Handarbeiten, einem Kindergarten und ein Internat. Der Unterricht wurde in all diesen Einrichtungen auf Deutsch gehalten. Das offensichtliche Problem aller dieser Einrichtungen war die niedrige Anzahl an Schülerinnen. In dem Internat kamen Mädchen sowohl aus der näheren Region als auch aus weiten Teilen Mitteleuropas zusammen. Ein Aufenthalt in dem Internat wurde unabhänging von seiner Dauer unter anderem als Prestigeangelegenheit angesehen. Dem entspricht auch die Herkunft der Internatsschülerinnen, die vor allem der gehobenen und der höheren Mittelschicht entstammten. Ein Aufenthalt in dem Internat dauerte häufig zwei Jahre und die Mädchen absolvierten ihn überwiegend zwischen ihrem 13. und 15 Lebensjahr. Es wurde hier änliche Fächer wie an einer normalen Bürgerschule unterrichtet. Allerdings wurde ein größeres Gewicht auf Fremdsprachen, Musik, Kunsterziehung jeder Art und offenbar auch auf Handarbeiten gelegt. Zu Beginn des Jahres 1895 verlegten die Ursulinen ihren Sitz nach Liberec . Im Zuge dieser Sitzverlegung wurde auch sofort ein Umzug des Internats, der Fortbildungskurse und der Schule der Handarbeiten nach Liberec vorgenommen. Die acht Klassenstufen unfassende Mädchenschule wurde dagegen erst im Jahre 1896 aus Králíky nach Liberec verlagert. Der Kindergarten wurde schon zuvor wegen des geringen Interesses geschlossen.