xmlui.ArtifactBrowser.SimpleSearch.filter.eventInterkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen (9–10 October 2015, Pardubice, Czech Republic)
Abstract:
Das Anfang des 19. Jhs. von F. Schelling als ästhetisches Phänomen formulierte Fantastische wurde zum wesentlichen Bestandteil des Schaffens von deutschen Romantikern, die es der realen Welt gegenüberstellten bzw. das Wirkliche und das Fiktive ineinander fließen ließen. Der Spätromantiker E.T.A. Hoffmann erweiterte die ursprüngliche Bedeutung des Fantastischen, indem er ihm die Groteske und die Erscheinungsformen des Komischen an die Seite stellte. Dadurch wurde das Fantastische zum Mittel der kritischen Auseinandersetzung mit den sozialen Missständen der Gegenwart im literarischen Gewand. Der Einfluss der deutschen Romantiker auf die russischen Klassiker war Mitte des 19. Jhs. besonders produktiv. Mitte des 20. Jhs. ließ sich eine ähnliche Tendenz in der russischen Literatur erkennen: Die Rückbesinnung auf die romantischen Werte und Grundprinzipien führte zur Entstehung einer Reihe von Werken, die im Zeichen der deutschen Romantik standen und somit das Fantastische in den Vordergrund treten ließen. A. Grin eröffnete die Grenzen des dreidimensionalen Raumes und erschuf ein fiktives „Grin-Land“ innerhalb eines existierenden räumlichen Koordinatensystems, in dem moralische, ästhetische und zum Teil auch soziale Konflikte thematisiert wurden und die Figuren dank ihrem Durchsetzungsvermögen das ersehnte Ziel, die Überwindung der geistigen Zerrissenheit des eigenen Ichs erreichen konnten.