xmlui.ArtifactBrowser.SimpleSearch.filter.eventInterkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext (4-5 October 2013, Pardubice, Czech Republic)
Abstract:
Ein interkultureller Unterricht setzt voraus, dass die Lernenden mit mindestens zwei Kulturen
konfrontiert werden. Somit fungiert die Lehrkraft als eine bikulturelle Person, die dafür sorgt,
dass die Lernenden mit ihren Identitäten aufeinander treffen. Durch diese Begegnung treffen
also die Wertvorstellungen, Erfahrungen und natürlich auch die Ängste aufeinander. Der
Lernende, der mit der Zielkultur in Berührung kommt, befindet sich sowohl mit seinen
Emotionen als auch mit seiner Sprache in der Fremde und dies bedeutet für die Lerner, dass
ihre bisher erworbenen Vertrautheiten fast keine Gültigkeit mehr haben. Dadurch entsteht eine
Sprachbarriere, die die Lerner nicht ohne professionelle Hilfe überwinden können. Sollte aber
die Lehrkraft diese Realität ausblenden und im Unterricht nur auf grammatische Kenntnisse
fokussieren, was für mehrere Lehrkräfte der Fall ist, so ist es garantiert, dass die Lernenden bei
der ersten realen Begegnung mit der Zielkultur auf Missverständnisse stoßen. Dies führt
selbstverständlich dazu, dass es sogar nicht nur zu Kommunikationsabbrüchen, sondern auch
zu Konflikten kommt.
Deshalb ist es Ziel dieses Artikels anzudeuten, wie die Lehrenden und Ausbildenden den
Lernern, das sprachlich Fremde vertraut machen können, ohne ihre eigene Identität
ausklammern zu müssen. Dies erfordert wiederum eine Kompetenz, die sowohl das Fremde als
auch das Heimische interaktiv mitwirken lässt. Nicht zuletzt wird darauf gezielt, dass der
fremdsprachliche Unterricht so ausgestattet werden soll, dass der Lerner in der Praxis, also bei
realen interkulturellen Begegnungen das Fremde nicht mehr als eine “ungewohnte Welt”
betrachtet, sondern viel mehr als ein heimisches “Terrain”, auf dem er sich sicher und
angemessen bewegen kann.