Zdrojový dokument:Scientific papers of the University of Pardubice. Series C, Institute of Languages and Humanities. 4(1998)
ISSN:1211-6629
Abstrakt:
Der vorliegende Artikel ist ein Beitrag zur Untersuchung des reformpädagogischen Erbes Russlands vor 1917, das in der sowietischen bildungshistorischen Forschung bisher weitgehend vernachlässigt wurde. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, welchen Platz innerhalb der russischen reformpädagogischen Debatte vor 1917 die Rezeption der pädagogischen Ideen von Georg Kerschensteiner einnahm. Folgende Ergebnisse wurden erzielt : Während Kerschensteiner bis zur Oktoberrevolution von 1917 der populärste westliche Pädagoge in Russland war - seine Reformideen wurden von den führenden Reformkräften Russland nicht nur aktiv diskutiert, sondern fast zur Staatspädagogik gemacht ; wurde sein Name nach 1917 aus der bildungspolitischen Debatte eliminiert. Nichtsdestoweniger hat Kerschensteiners Hauptidee - die der Arbeitsschule überlebt und in der Sowjetunion eine einmalige Karriere gemacht : Ind der Variante der einheitlichen polytechnischen Schule wurde sie zur Regelschule für alle.